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Arbeitskreis Subsaharisches Afrika

Jahrestreffen des AK Subsaharisches Afrika

Datum: 27.11.-28.11.2015, Köln

AK Subsaharisches Afrika – Jahrestreffen

An der Universität zu Köln fand vom 27. bis zum 28. November 2015 das Jahrestreffen des Arbeitskreises Subsaharisches Afrika mit 74 Teilnehmer statt. Wie immer richtete sich das AK Treffen an alle Teilbereiche der Geographie (physische wie humangeographische) und seine benachbarten Disziplinen. Aus den eingereichten Beiträgen wurden folgende Kategorien gebildet:

  • Urbanität
  •  Ländliche Räume
  • Regeln, Normen und Bewertungen
  • Mensch und Umwelt
  • Vulnerabilität

Die vorgesehene Struktur bot die Möglichkeit vielschichtige Prozesse ökologischen und gesellschaftlichen Wandels in Afrika und damit einhergehende Folgen und Probleme für Mensch und Umwelt aus einer transdisziplinären Perspektive zu bearbeiten und zu diskutieren. Eingeladen waren sowohl Etablierte als auch Nachwuchswissenschaftler. Insgesamt stellten 19 Wissenschaftler teilweise abgeschlossene teilweise laufende Arbeiten vor. Zudem wurden elf Poster präsentiert. Ausrichter war das Geographische Institut der Universität zu Köln mit Unterstützung des Global South Studies Center Cologne.

Foto: B. Vierneisel (2015)

Im Themenbereich Urbanität hielt Sören Scholvin (Hannover) einen Vortrag, der sein Forschungskonzept zu Gateway Städten und dem Hinterland anhand des Öl- und Gassektors vorstellte. Im Anschluss gab Andreas Eberth (Hannover) einen Einblick in die „Alltags- und Raumkonstruktionen von Jugendlichen in den Slums von Nairobi“ mit der Methode der Reflexiven Photographie. Christoph Koch (Bayreuth) untersuchte Standortentscheidungen und Mobilitätsunterbrechungen intraurbaner Migranten und Kleinkreditnehmer in Dar es Salam. Maximilian Willkomm (Köln) zeigte seine ersten Ideen für sein Dissertationsprojekt zu „Neue Formen peri-urbaner Landwirtschaft in Ländern des globalen Südens“ auf.

Es folgte ein Block zu ländlichen Räumen der mit einem Vortrag  zu „Fernerkundungsbasierten Analysen für ein angepasstes Landmanagement in Westafrika“ von Kim Knauer vom DLR begann. Johanna Treidel vom Global South Studies Center Cologne sprach daraufhin bei dem Thema „Experimentierzone „Wetlands“ – Agrarreformen, Modernisierungsbestrebungen und Ruandas Versuch ein Land zu versöhnen“ die Veränderungen der Sumpfgebiete durch politische Reformen mit Fokus auf die lokale Bevölkerung an. Anna Wanetschek (Köln) und Laura Pargen (Köln) gehörten zu den jüngsten Nachwuchswissenschaftler und präsentierten Ergebnisse ihrer Bachelorarbeiten mit dem Fokus auf Gartenbau in Zentralkenia. Während Laura Pargen sich auf den Lebensmittelzugang von Kleinbauern fokussierte, betrachtete Anna Wanetschek die Unterstützungsnetzwerke dieser in der gleichen Region. Thorsten Nilges von MISEROR brachte uns den anwendungsorientierten Fokus von wissenschaftlichen Studien in der Entwicklungszusammenarbeit mit dem Vortrag „Die Nutzung wissenschaftlicher Erhebungen und Analysen zur Stärkung des Menschenrechtsschutzes im Rohstoffsektor. Ein Beispiel für das Engagement der Zivilgesellschaft in Kamerun“ näher. Der erste Tagungstag endet mit Catherina Cader (Gießen) zur „Ländlichen Stromversorgung in Nigeria: Betrachtung aus Sicht sozio-technischer Transformationsprozesse“. 

Der zweite Tag startete mit Olivia Pearson (Hannover) zu „Commodity Individuation of Milk in the Somali Region, Ethiopia“ gefolgt von Sandra Münzel (Potsdam) mit dem Thema “Untersuchung zur biologischen Aktivität in anstehenden Böden des Erzbergbaus Südafrika und resultierende Probleme der Nutzung“. Im Anschluss stellte Melanie Fleischer (Jena) ein Projekt zu „Integrated River Basin Assessment and Data Management“ der SASSCAL Initiative vor. Marc Piazolo (Kaiserslautern) untersuchte menschliches Verhalten bezüglich von Gerechtigkeit in einem spieltheoretischen Experiment und verglich dabei Deutsche und Südafrikaner. Linda Kleinstück und Jürgen Schweikart (Berlin; Beuth Hochschule) analysierten mit Hilfe von Erreichbarkeits- und Korrelationsanalysen das well-being von Bewohnern in formellen und informellen Siedlungen und Bahir Dar, Äthiopien. Des Weiteren evaluierte Anne Schneibel (Trier) die landwirtschaftliche Expansion die Wiederherstellung von Brachland in Südangola. Annika Surmeier (Marburg) präsentierte in ihrem Vortrag „From Standards Takers to Standard Makers? - The Role of Knowledge- Intensive Intermediaries in Global Institution Building – Insights from South Africa“ wie in Südafrika ein Standard zum nachhaltigen Tourismus entwickelt wurde. 

Den Abschluss der Veranstaltung bildeten zwei Vorträge zur Vulnerabiltätsforschung. Signe Mikulane (Heidelberg) zeigte in Ihrem Vortrag zu „Räumlich-differenzierte Erfassung und qualitative Bewertung der Landschaftsvulnerabilität auf Sao Tome“ auf wie man mit Hilfe von Fernerkundungsanalysen Landschaftsvulnerabilität bewerten kann. Musa L. Mhagama (Mwanza, Tansania) betrachtete Faktoren, die Bewässerungslandwirtschaft anfällig für Klimawandel machen und was die Möglichkeiten der lokalen Bauern sind sich gegen Ernährungsunsicherheit zu schützen. Das nächste Treffen findet 2016 in Frankfurt statt.

Organisation

Madlen Krone,  Max Willkomm und Peter Dannenberg
Geographisches Institut und Global South Studies Center der Universität zu Köln