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DFG-Schwerpunktprogramm Megacities - Megachallenge: Informal Dynamics of Global Change

SPP Megacities-Megachallenge. Informelle Dynamik des Globalen Wandels 

Titel:

Megacities-Megachallenge. Informal Dynamics of Global ChangeDFG-Schwerpunktprogramm unter der Leitung von Prof. Dr. Frauke Kraas, Geographisches Institut 

Programmlaufzeit:

2006-2012 

Schlagworte:

Megastädte / Informalität / Globaler Wandel / China / Bangladesch 

Fachgebiete und Arbeitsrichtung:

Interdisziplinäres Programm mit 11 Einzelprojekten in Dhaka (Bangladesch) und dem Perlflussdelta (China);

Fachgebiete: Architektur, Epidemiologie, Ethnologie, Geographie, Geomatik, Hydrologie, Meteorologie, Physik, Raumplanung, Sinologie, Städtebau, Wirtschaftswissenschaften 

Einzelprojekte an der Universität zu Köln:

Informelle Migranten Communities und deren Gesundheitsstrategien in Dörfern-in-der-Stadt des Perlflussdeltas (China) – Die Verbindungen zwischen globalem Wandel und städtischer Gesundheit
Agile Firms: Informelle Dynamiken von „agiler Firmenorganisation“ im Greater Pearl River Delta 
Dhaka Hazard - Natural hazards and climate change in Dhaka: future trends, social adaptation and informal dynamics 

Forschungsanliegen in einem Satz

Im Mittelpunkt der Forschung steht die Frage, welche Bedeutung informelle Prozesse und Phänomene für das Funktionieren und die Dynamik von Megastädten haben und wie diese wiederum mit Prozessen des Globalen Wandels (z.B. Globalisierung, Klimawandel) zusammenhängen.

Hintergrund

Durch ihre neuen räumlichen und Bevölkerungssdimensionen und –dynamiken und durch ihre ökonomischen, sozialen und politischen Reichweiten stellen Megastädte eine Reihe von neuen Herausforderungen auf unterschiedlichen Ebenen.

Politiker und Planer in den Städten müssen integrative und angepasste Ansätze und Lösungsstrategien für die vielfältigen Probleme von Megastädten finden. Entscheidungsträger auf nationaler und internationaler Ebene benötigen ein besseres Verständnis, wie Megastädte mit den umliegenden Regionen und mit globalen Systemen wechselwirken.

Für die Wissenschaft stellt sich die Herausforderung, neue Ansätze und Konzepte zu entwickeln, um das Phänomen der Megastädte und ihrer globalen Einbettung besser zu verstehen. Bisherige Ansätze der Stadtforschung stützen sich vielfach auf Ideen, die aus der europäischen und amerikanischen Urbanisierung abgeleitet wurden – die meisten Konzepte und Strategien der Stadtplanung haben sich dabei als ungeeignet erwiesen, die Probleme megaurbaner Gesellschaften zu lösen. Um zu entscheidungsrelevantem Wissen für Politik und Planung beizutragen, müssen die Zusammenhänge zwischen megaurbanen Dynamiken, den zugrundeliegenden Prozessen von weltweiter Urbanisierung und den komplexen Wechselwirkungen mit globalem Wandel besser verstanden werden.

Besondere Aufmerksamkeit erfahren hierbei informelle Prozesse und Phänomene, die als grundlegendes Prinzip von städtischer Politik, Wirtschaft und Leben verstanden werden: zahlreiche Prozesse in Megastädten geschehen informell, unreguliert oder sogar illegal. Deren Formen, Funktionen und Zusammenhänge sind bisher kaum erforscht.

Die Erfassung der komplexen und dynamischen megaurbanen Prozesse bedingt einen sehr interdisziplinären Forschungsansatz, der vor allem die Integration von natur- und sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen anstrebt.

Ziele

Ziel ist es, theoretische Ansätze und Modelle zu entwickeln, die generelle Erklärungen für die informellen Prozesse und Strukturen und deren Bedeutung in Megastädten liefern können.

Dies beinhaltet:

  1. Weiterentwicklung der theoretischen Konzepte der megaurbanen, nationalen und globalen Organisation von Gessellschaft, Wirtschaft, Politik und deren Zusammenhänge
  2. Neuformulierung eines Ansatzes von „Informalität“, der die komplexe, vielschichtige und dynamische Wirklichkeit besser erfasst, als es bisherige Ansätze tun.
  3. Das Verständnis von informellen Institutionen und Prozessen und deren Bedeutung für megaurbane Dynamiken und Akteure zu vertiefen.
  4. Weiterentwicklung von bestehenden Modellen und Szenarien, mit besonderer Berücksichtigung von interdisziplinären Ansätzen, qualitative sowie quantiativen Methoden.

Vier Kernthemen mit besonders hohen Dynamiken und sozialer Bedeutung sind zentral für das Programm:

a. Verlust von Planungskontrolle und Regierbarkeit und die Entstehung von neuen Formen von Governance,
b. Bedeutung und interne Differenzierung von megaurbanen Ökonomien, 
c.  Komplexität und Dynamik von Stoff- und Ressourcenflüssen, 
d. die vielschichtige Dynamik der megaurbanen Siedlungsentwicklung.

Langfristig sollen die Ergebnisse der Forschungsarbeiten dazu beitragen, angepasste und wirksame Instrumente für Stadtplanung und für städtische Governance-Systeme zu entwickeln und so eine nachhaltigere Entwicklung von Megastädten zu ermöglichen. 

Link zur Projekthomepage

Megacities-Megachallenge